Amphibien brauchen Schutz
Die Klasse 6c des Bergstraßen-Gymnasiums hat im Rahmen des BNT-Unterrichts die Gefährdung von Amphibien durchgenommen und anschließend Plakate gestaltet, um auf die verschiedenen Gefahren aufmerksam zu machen.
Amphibien sind wechselwarme Tiere, d.h. ihre Körpertemperatur passt sich der Umgebungstemperatur an. Sie können die Körpertemperatur nicht, wie z.B. Säugetiere, zu denen auch wir Menschen gehören, aufrecht erhalten und verbringen die kalten Temperaturen in den Wintermonaten in einer Winterstarre. Dabei sind alle Körperfunktionen heruntergefahren, teilweise sind nicht einmal mehr Atemzüge festzustellen. So wird Energie gespart und die Tiere werden erst wieder bei steigenden Temperaturen aktiv.
Doch auch während der Winterstarre kann es gefährlich werden. Wenn die Tiere aufgeweckt werden, verbrauchen sie viel Energie. Fallen die Tiere anschließend wieder in Winterstarre, kann eine erneute Störung tödlich enden, da nicht mehr genügend Energie vorhanden ist. Wie viel Energie nötig ist, um die Temperatur zu erhöhen bzw., bezogen auf die Amphibien, um wach zu werden, haben Schüler*innen der 6. Klassen im Praktikum getestet. Bei diesem Praktikum wurden Eiswürfel in ein Becherglas gegeben und mit Wasser übergossen. Dieses Gemisch aus Eiswürfeln und Wasser sollte nun um 5 °C erhöht werden, und zwar mit Hilfe der Körperwärme. Die Schüler*innen versuchten, mit ihren Händen an dem Becherglas die Temperatur zu erhöhen, dokumentierten die gemessenen Daten und erstellten zur Veranschaulichung und Auswertung der Daten ein Diagramm. Der Versuch war sehr eindrücklich und interessant. „Das dauert aber ganz schön lange“ stellte ein Schüler fest, nachdem er und sein Mitschüler das Becherglas ca. 11 Minuten abwechselnd mit ihren Händen wärmen mussten, bis die gewünschte Temperaturerhöhung erreicht wurde. Auch eine Mitschülerin kam zu dem Schluss, dass die Störung der Winterstarre „für die Frösche ja total anstrengend sein muss“.
Anhand von Theo, einem kleinen Frosch, der in einem kleinen Teich geboren wurde, lernten die Schüler*innen weitere Gefahren kennen, welche Theo auf seinem Lebensweg allgemein aber auch bei der Amphibienwanderung begegnen können. Dazu gehören z.B. begradigte Flüsse (und dadurch stillgelegte Teiche), mit Gift bespritzte Ackerflächen, zu überquerende Straßen oder Gullydeckel. Die Plakate über Theo und seinen Freund Johnny, vom dem Theo nach Johnnys Sturz durch einen Gullydeckel nicht weiß, wie es ihm geht, wurden anschließend mit großer Begeisterung präsentiert.
Um Amphibien zu schützen, sollte man darauf achten, Amphibien nicht aus ihrer natürlichen Umgebung zu reißen. Man kann auf Amphibien-Warnhinweise achten, Lebensräume für Amphibien schaffen (z.B. einen kleinen Teich anlegen und allgemein auf die Verwendung von Pestiziden und Giften verzichten) und Amphibien auch aktiv auf ihrer Wanderung unterstützen. An vielen Orten gibt es Krötenzäune, die aufgebaut und bis zu drei Monate lang betreut werden müssen, indem die Zäune gewartet und die Eimer mit den Tierchen vor den Zäunen, die verhindern sollen, dass die Tiere auf die Straße rennen, auf die andere Straßenseite transportiert werden.
Die Schüler*innen der Klasse 6c hatten viel Spaß bei der Erstellung der Plakate und einige möchten dieses Jahr an einer Krötenwanderung teilnehmen, damit gewährleistet ist, dass die Amphibien sicher an ihren Laichplätzen ankommen.
Text und Fotos: Ehr