Eine Imkerin zu Besuch im BNT-Unterricht
Wieder einmal konnte das Wissen der sechsten Klassen im BNT-Unterricht mit allen Sinnen erfahren werden. Diesmal ging es um das Thema Bienen. Die Imkerin, die in den Unterricht kam und der Klasse viel Anschauungsmaterial mitbrachte und erklärte, war Frau Finn, eine Lehrerin am Bergstraßen-Gymnasium.
Die Schüler*innen waren ganz ehrfürchtig, als sie Frau Finn mit dem Gesichtsschutz und Handschuhen vor den Bienenwaben stehen sahen. Die Kleidung wurde jedoch nur zum Zeigen mitgebracht. In den mitgebrachten Waben befanden sich keine fertig entwickelten Bienen, lediglich Larven. Frau Finn erklärte der Klasse, was es bedeutet, Bienen zu halten und welche Aufgaben sie erfüllen muss. Interessant war, dass einige Arbeiten, z.B. das Präparieren der Rähmchen für den Wabenbau der Bienen, auch im Winter erledigt werden können. Besonders fasziniert waren die Schüler*innen von den mitgebrachten Werkzeugen, z.B. dem Stockmeißel, mit welchem Rähmchen angehoben werden können, oder einem sogenannten Smoker, durch dessen Rauchentwicklung ein ruhiges und sticharmes Arbeiten am Bienenvolk möglich wird, da die Bienen den Rauch als Gefahr empfinden und sich zurückziehen, um ihre Honigblase für eine mögliche Flucht zu füllen.
Frau Finn brachte mehrere Zargen mit. Das sind viereckige Rahmen aus Holz oder Kunststoff, in welche die Rähmchen für den Wabenbau gehängt werden. Mehrere Zargen bilden eine Beute, also die Behausung, die den Bienen bereitgestellt wird.
Beeindruckend waren Königinnenlarven im Gelée Royal schwimmend sowie Waben, in welchen Bienenlarven der männlichen Bienen (Drohnen) zu sehen waren. Die Königinnenlarven werden gebrochen, damit das Bienenvolk nicht schwärmt, die Drohnenbrut wird zur Bekämpfung der Varroamilbe regelmäßig aus dem Bienenstock entfernt. Diese Milben sind an den Larven als dunkle Flecken sehr gut erkennbar. Die Varroamilbe, die ursprünglich aus Asien kommt, ist der wohl gefährlichste Bienenschädling. Sie lebt als Parasit an der Honigbiene und entwickelt und vermehrt sich in der Brut im Bienenstock.
Abschließendes Highlight war das Probieren von Honigwaben. Frau Finn entfernte aus einem Rähmchen die Waben mitsamt des Honigs darin. Der Wachs aus den Waben ist unbedenklich und kann mitgegessen werden. Die Schüler*innen der Klasse bekamen also die Möglichkeit, den wohl frischesten Honig zu essen, den man sich nur vorstellen kann – direkt von der Wabe mit einem Zahnstocher in den Mund. Die Reaktionen waren gespalten. Einige Schüler*innen bekamen nicht genug, andere fanden den frischen Honig etwas zu süß. Insgesamt waren jedoch alle Schüler*innen von dem Erlebnis begeistert.
Ein großes Dank geht an Frau Finn!
Text und Fotos: Ehr